Neues Jahrbuch 10/2014 erschienen
Mit dem Begehren des Mathias Cremer, im Jahr 1893 eine Gastwirtschaft in Frechen zu eröffnen, den Protesten der ortsansässigen Wirte und einer Petition hochrangiger Bürger aus Gemeinde und Kreis beschäftigt sich Klaus Erich Schulte in seiner Studie mit dem Titel "Im Namen des Königs!".
Ein Schwerpunkt des diesjährigen Jahrbuchs ist die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Frechen. In einem sozialhistorischen Beitrag geht Joseph Sander von der Berufs- und Sozialstruktur der Juden im Jahr 1799 aus und schließt dann den Bogen zu den heute bestehenden verschiedenen Gedenkstätten. Lebendige Erinnerungen vermitteln Yvon Heumann, der letzte, im Jahr 1931 in Frechen geborene Jude, dessen Familie teilweise emigrieren konnte, teilweise aber auch in den Vernichtungslagern des Dritten Reiches ermordet wurde. Dass es seit einigen Jahren wieder jüdisches Leben in Frechen gibt, berichtet Elena Aizenberg.
Der Geschichtsvereins-Vorsitzende Franz-Joseph Kiegelmann liefert gleich drei Beiträge für das neue Jahrbuch. Zum einen beschäftigt er sich mit den Spuren Adolph Kolpings in Frechen; dann zeichnet er den schwierigen Prozess der Eingemeindung Bachems und Buschbells nach Frechen im Jahr 1927 nach. Und schließlich porträtiert er den legendären Ringschul-Rektor Peter Boley, zu dessen Nachfolgern im Amt Kiegelmann selbst gehört.
Ein zweiter Schwerpunkt des Jahrbuchs sind Kunstwerke im öffentlichen Raum. Martin Bock präsentiert umfassende neue Erkenntnisse zu den Kirchenfenstern von Georg Meistermann in der ehemaligen Buschbeller Pfarrkirche Alt St. Ulrich. Hans Hesse und Elke Purpus widmen sich der Skulpturengruppe "Die Opfer" von Willy Meller, die heute auf dem alten Friedhof von St. Audomar aufgestellt ist, und Joseph Sander erinnert in einem zweiten Beitrag an den Verein "Königsdorfer Künstler e.V.".
Eine Chronik mit dem wichtigsten Ereignissen in Frechen im Jahr 2014, zusammengestellt von Manfred Weber, rundet das Jahrbuch ab.