Der 27. Januar ist der internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung des berüchtigten Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau im Jahr 2005 erklärten die Vereinten Nationen dieses Datum zum Gedenktag, der seitdem weltweit begangen wird.
Auch der Frechener Geschichtsverein setzt sich seit vielen Jahren für das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Frechen ein. So wurden seit 2009 insgesamt 53 Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig verlegt; 52 erinnern an jüdische Opfer, einer an einen ermordeten Frechener Kommunisten. Die Steine wurden meist in die Gehwege vor den ehemaligen Häusern und Wohnungen der Opfer verlegt. Das in ganz Europa verbreitete Kunstprojekt – zwischenzeitlich wurden über 75.000 Steine in über 20 Ländern verlegt – wurde und wird kontrovers diskutiert. Vielfach wird den Steinen entgegen gehalten, man trete das Gedenken an die Opfer mit den Füßen.
Dennoch haben sich die Stolpersteine zu einem prägnanten und wohl auch zum größten Denkmal für NS-Opfer entwickelt. In Frechen, wo es 2009 noch durchaus heftige Kontroversen um ihre Verlegung gab, gehören sie zwischenzeitlich zum Stadtbild. Der Geschichtsverein bietet Führungen entlang der Verlegestellen an. Immer wieder ist dabei die Frage an den Verein herangetragen worden, wer sich um die Steine kümmert, denn zuweilen verblassen die Messingtafeln oder dunkeln ab – ganz so, wie die Erinnerung der Menschen.
Anlässlich des nun wieder anstehenden Holocaust-Gedenktages ruft der Frechener Geschichtsverein e.V. zur Übernahme von ehrenamtlichen Patenschaften über einen oder mehrere Stolpersteine auf. Auf der Homepage des Vereins ist eine Liste mit den Verlegestellen und den Namen der Opfer zu finden; Interessierte können und sollen sich beim Verein melden, wenn sie bei „ihrem“ Stein regelmäßig nach dem Rechten sehen wollen oder auch, wenn es darum geht, mögliche Verunreinigungen zu entfernen. Dafür erhalten sie vom Verein eine spezielle Anleitung, die der Künstler zur Verfügung gestellt hat, denn keineswegs geht es darum die Steine und damit die Erinnerung auf Hochglanz zu polieren. Vielmehr sollen die Namen und die Geschichte der Opfer dauerhaft sichtbar bleiben. Als symbolischen Dank erhalten die ehrenamtlichen Paten eine Urkunde des Vereins.