Frechener Geschichtsverein e.V.

Von Wäscherinnen, Ohm Kress und dem Jahrtausendstein: Hücheln

Hücheln ist mit Buschbell mittlerweile eng zusammengewachsen, historisch jedoch ein eigenständiger Ort, der eher zu Frechen hin tendierte als nach Buschbell. Es gibt auch viel zu entdecken, so dass sich ein eigener Spaziergang lohnt.

Beginnen Sie Ihren Spaziergang an der Einmündung der Ägidiusstraße in die Ulrichstraße (einen Wagen könnten Sie zum Beispiel ums Eck auf dem großen Parkplatz an der Halfmannstraße parken). Hier finden Sie, eingefasst von Oomscher Keramik, die Ihnen im Frechener Ortsbild so häufig begegnet, ein altes Wegkreuz, das den Ortseingang markiert. Gleich gegenüber befindet sich der „Kruse Boom“, ein echtes Hüchelner Wahrzeichen.

Hücheln ist ein altes Straßendorf, das der Ägidiusstraße folgt, die nach dem Patron des Ortes und der kleinen Kapelle, die wir noch sehen werden und die das älteste Bauwerk Frechens darstellt, benannt ist. Vor einigen Jahren wurde der Ortskern neu hergerichtet, und die Bewohner sind stolz auf ihr kleines Schmuckkästchen. Regelmäßig finden Straßenfeste statt, und die Dorfgemeinschaft ist wohl eine der dichtesten weit und breit. Folgen Sie der Ägidiusstraße ein Stück, bis rechts die Baumannstraße abgeht. Links befindet sich das traditionsreiche Gasthaus „Winandshof“, aber bevor Sie sich einer kulinarischen Belohnung zuwenden, sollten Sie der Baumannstraße bis zur Krankenhausstraße, die sie durch einen kleinen Durchgang erreichen, folgen. Diese auch K 8 genannte Straße schneidet den historischen Kern Hüchelns vom Dorf selbst ab: die große Anlage des Vierkanthofes, der einmal schlicht „Hüchelner Hof“ hieß und seit der Pachtung durch die Familie Baumann in der Mitte des 18. Jahrhunderts eben Baumannshof. Auf dem Hofgelände liegt die Ägidiuskapelle, ein kleiner, aber feiner Sakralraum, der wohl im 10. Jahrhundert entstanden ist und damals direkt an ein größeres Hofgebäude angebaut war. Eine Besonderheit stellt das „Beichtfenster“ dar – Beichtwillige konnten einfach an die Kapelle herantreten und die Beichte ablegen, ohne hineinzugehen. Das sparte Zeit, und große Mengen Menschen konnten so schnell abgefertigt werden. Die Familie Baumann hat die Kapelle aufwändig restaurieren lassen und gewährt Interessierten auf Nachfrage gerne Einblick.

Wenn Sie die Krankenhausstraße links hinunter gehen, kommen Sie in Hüchelns „Denkmalecke“. Auf der anderen Straßenseite befinden sich vor dem Baumannshof ein Bilderstock und der „Jahrtausendstein“, der an die „Jahrtausendausstellung“, eine heimatkundliche Schau im Jahr 1925, die unter anderem in Hücheln gezeigt wurde, erinnert. Vor der Grünfläche vor dem St. Katharinenhospital sehen Sie das von Olaf Höhnen geschaffene „Wäscherinnen-Denkmal“. Hier wurde früher von den Frauen Hüchelns auf einer Wiese die Wäsche geblichen. Auch „Ohm Kress“, an der Einmündung der Heinrich-Höschler-Straße in die Krankenhausstraße ein paar Meter weiter, stammt aus Höhnens Werkstatt und erinnert an ein Hüchelner Original. Auf dem dreieckigen Platz davor schließlich hat der Geselligkeitsverein seinen „Hahnenkönigen“ ein Denkmal gesetzt. Das Ehrenmal für die gefallenen Soldaten darf natürlich auch nicht fehlen, und es komplettiert nebst einem „Hagelkreuz“ aus dem 18. Jahrhundert diesen überaus geschichtsträchtigen Teil Hüchelns.